Ursache und wirkung sind oft schwer unterscheidbar. ordnet man diese Kategorien falsch zu, so verdeckt man möglicherweise sehr langfristig die tatsächlich relevanten Zusammenhänge.
Wie kommt es also zu dieser sonderbaren einförmigkeit in der urteilsbildung. Immer wieder wird der Verlust der Vielfalt und des pluralismus beklagt und man spekuliert über alle möglichen Kräfte die hier im verborgenen wirken.
Aber was haben alle diese Theorien gemeinsam? Die Vorstellung es bedürfe einer äußeren Kraft, einer äußeren einwirkung auf die menschen, die erst vermittels dieser einwirkung gleichgeschaltet werden, setzt die annahme voraus, diese menschen wäre von sich aus anders, als sie es unter diesen Bedingungen sind.
Aber wäre es nicht wesentlich bescheidener auf die annahme solcher Kräfte zu verzichten. Wenn also die menschen nicht von außen sondern von innen her schon danach streben würden, sich möglichst nicht zu weit vom mainstream zu entfernen. Das was den zeitgeistkritiker daran hindert, dies zu sehen, das ist seine erwartungshaltung, sein menschenbild.
Das menschenbild und selbstverständins des kritikers passt nicht zu dem was er bei anderen beobachtet. Er unterstellt jenen anderen aber, sie seien so, wie sein menschenbild es ihn erwarten lässt. Ergo müssen sie durch eine äußere kraft daran gehindert werden, sich in diesem sinne „normal“ zu verhalten.
Der naheliegende schluss, dass das wesen dieser Menschen ontogentisch bereits so abgeändert wurde, dass das alte menschenbild nicht mehr auf sie zutrifft, bleibt unberüxksichtigt. So wird also eine möglicher Weise höchst relevante Perspektive für dieses Phänomen verdeckt nur weil man auf etwas anderes achtet.
Um sich vom mainstream zu entfernen bedarf es des rückgrates dazu, der Kraft gegen den Strom zu schwimmen.
Wenn nun also ein System seine Kinder so prägt, dass sie sich nicht mehr Vater und mutter, also einzelnen menschen anpassen, nicht mehr Individuen anpassen, sondern einer anonymen Struktur anpassen, so kommt es zu einer schwerwiegenden transformation des elements der identikation.
Dem sich in der Phase der pädagogischen Prägung befindlichen Menschen fehlt die Bindung an das modell seiner eigenen späteren identifikation. Er bindet sich nicht an einzelne Menschen, an Vater und mutter in deren unterschiedlichen Rollen und somit an seine eigene Rolle als individuum im sinne einer ganzheit.
Statt dessen wird er auf seine rolle als teil einer ganzheit geprägt. Er wird also nicht mehr auf seine identität mit dem sein einer eigenständigen ganzheit geprägt, sondern auf sein sein als teil einer ganzheit.
An die stelle der identität mit der kategorie der ganzheit ist die identität mit dem sein des seins eines teils der kategorie der ganzheit getreten.
Die prägung auf das sein als teil einer ganzheit, d.h. der ganzheit des kollektivs, fixiert den menschen in seiner abhängigkeit gegenüber dieser ganzheit. Durch seine psychisch kognitive abhängigkeit von der kategorie der ganzheit, kann er sich nicht mehr gegen diese ganzheit stellen bzw. in einem akt des verschiedenseinsbewusstseins von dieser unterscheiden.
Es sei an dieser stelle nur erwähnt, dass das schuldkonzept der christlichen religion möglicherweise einen, vielleicht den entscheidenden beitrag für die positionierung der instanz der ganzheit auf der ebene des indivuduums leistet.
Auf dieser grundlage würde dann auch die enorme kulturelle und wissenschaftliche produktivität der christlich geprägten abendländischen welt verständlich, deren Wesen in der vermittlung der instanz der ganzheit für den einzelnen lag. Durch die verfügbarmachung der instanz der ganzheit auf der ebene des einzelnen war ein kognitives Instrument entwickelt, das das individuum zu überragenden geistigen Leistungen befähigt.
Es kann also keineswegs verwundern, wenn sich diese Kinder später zu jenem kollektiv formatieren, das eben jenen Grad an Gleichschaltung aufweist, wie er von vielen zeitgeistkritikern heute beklagt wird.
Ein System das also psychisch schwache Menschen generiert wird sich nur folgerichtig zu einem System mit hohem gleichschaltungsgrad entwickeln. Diese schwachen, systemangepassten Menschen streben also förmlich nach Perspektiven und normen die sie mit möglichst vielen Teilen können.
generierung des monismus der Anschauungen resultiert dann also nicht durch eine einzelne Quelle, die vielen eine einzelne perspektive aufzwingt, Vielmehr resultiert die einförmigkeit des denkens der vielen aus ihrem Verlangen danach. Aus ihrem Verlangen nach ganzheit, die sie nur mehr durch teilhabe an Der ganzheit des kollektivs erhalten.
Wenn das Konzept der ganzheit sich als das wesentliche Instrument des denkens erweist, so erweist sich die Zuordnung des Konzeptes der ganzheit als das mächtigste Mittel der Macht.
Erst die Zuweisung, die verfügbarmachung der ganzheit als wesenselement des einzelnen erhebt den einzelnen in die geistige Unabhängigkeit gegenüber dem kollektiv.
Umgekehrt führt der Entzug des Konzeptes der ganzheit zur unterwerfung des einzelnen unter den Willen des kollektivs, da teilhabe an der ganzheit nur mehr im sinne der rolle eines teils dieser ganzheit möglich ist.
Die vielen bedingen somit nicht mehr vielfalt, sondern Einfalt, nicht mehr pluralismus sondern Monismus.
Sie sind so sozialisiert, dass sie persönliche Bindung verloren haben. ohne Bindung zum Partner und ohne Bindung zur Familie, sind sie dem System in völliger Isolation ausgeliefert. Eine Situation die geradezu zwangsläufig in der Haltung maximaler Anpassung und systemassimilation mündet.
werfen wir also einen Blick auf die Art wie dieses System seine Kinder erzieht. Es fällt sofort auf, dass ein fundamentaler Wandel zu den klassischen formen früherer zeiten zu beobachten ist. An die stelle von Persönlichkeit, von persönlicher Bindung sind anonyme Strukturen getreten. Das Kind passt sich nicht mehr individuellen Personen, sondern kollektiven Strukturen an.
Da ist nicht mehr die persönliche individuelle Bindung und Beziehung der Mutter zum Kind, sondern da ist eine austauschbare, haftbare systemkontrollierte Kindergärtnerin, die nicht ein Kind liebt, sondern 10 kinder verwaltet. Das Kind passt sich also bereits im kleinstkindalter an das system an.
Was also sollte anderes zu erwarten sein, als ein späterer erwachsener, der sich dem System unterwirft und mit dem mainstream schwimmt.
So könnte es also durchaus sein, dass jene Gleichschaltung gar nicht die Wirkung irgendwelcher „schwarzer männer“ im verborgenen ist, sondern vielmehr umgekehrt die Ursache der Gleichschaltung schon in den Menschen selbst veranlagt wurde.
Diese Erwachsenen werden nicht gleichgeschaltet, vielmehr sind sie es selber, die sich gegenseitig Gleichschalten. Die Gleichschaltung dieser Erwachsenen wäre danach kein passiver sondern ein aktiver Prozess.
Die Gleichschaltung als von außen verursachter Prozess ist somit kein Prozess, der das erwachsenenalter betrifft. Vielmehr ist es ein Prozess, der das Kindesalter betrifft. Hier werden bereits die wesentlichen weichen für das spätere geschehen gestellt.
Das entspräche dann natürlich einer Sicht, die mit der aktuellen Sicht von Familie, Frauen, Männern und Kindern in keinster Weise harmoniert. Was wiederum das Interesse an der abschaffung der klassischen Perspektiven erklärt.
Nicht anders als man es aus der individualpsychologie kennt, strebt auch das kollektiv danach, seine einmal etablierten denkmuster aufrecht zu erhalten. Somit dürfte dieses erklärungsmuster kaum auf allgemeine Zustimmung treffen.
Der systematischen zerstörung der Familien und der klassischen rollen von vater und mutter, könnte daher eine ganz wesentliche rolle für den Verlust der Pluralität in der Gesellschaft und damit für den Abbau der Demokratie zukommen.
Man könnte auch sagen die modernen Formen der Pädagogik bedingen eine Prägung des Menschen, die den einzelnen der instanz der ganzheit beraubt damit den pluralismus beseitigt und damit der Demokratie die Grundlage entzieht.
Da sind Menschen herangezogen worden, deren prägende grunderfahrung die allmacht des Systems ist. Das allwissende und allmächtige System im Verbund mit der Wahrnehmung der eigenen Ohnmacht und – weil ewiglich ungeliebt – auch der eigenen unbedeutentheit mündet dann geradewegs in der Demontage der Demokratie.
Man muss sich also nicht wundern, wenn die systemgläubigen nach immer mächtigeren Systemen und Strukturen streben, wenn sie von der einen-welt-regierung träumen.