redefreiheit im sinne des Wortes existiert nicht. Sinn und Zweck des Begriffes der redefreiheit besteht darin, dem Menschen das ausdrückliche Recht zuzusichern, in seiner Rede auch das zu sagen, was gegen den Willen des herrschenden Systems gerichtet ist oder den Aussagen des herrschenden Systems widerspricht.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um widersprüche gegen Positionen des Systems im Rahmen des politischen alltagsgeschäftes handelt oder um grundsätzliche Positionen des Systems.
Das und nichts anderes ist der Sinn eines rechtes auf redefreiheit! Dieses Recht ist längst pervertiert. Anfänglich Betrieb das system eine Strategie der isolierten Ausnahmen. Immer dann wenn redefreiheit zu Aussagen führte, die nach Ansicht des Systems im Widerspruch zu grundsätzlichen Positionen des Systems standen, wurde Einschränkungen des rechtes der redefreiheit verhängt.
Um den wahren Charakter der zensur solcher Maßnahmen zu verschleiern, wurde mittels scheinbarer Gewaltenteilung der Eindruck erweckt, derartige Einschränkungen, seien ein Widerspruch gegen die redefreiheit selber bzw. ein widerspruch gegen den Menschen als solchen und unabhängig vom System als widerspruch in sich selber zu verstehen.
Zur Einschränkung der redefreiheit bedient sich das System zweier Methoden. Zum einen der Methode des Anspruchs auf wahrheit, d.h. der verabsolutierung der eigenen Meinung. Eine wahrheit über die als solche zwar nicht verfügt werden kann, die aber dennoch behauptet wird, was nichts anderes ist, als der Einsatz von dogmen und der tabuisierung des Verstoßes gegen oder des bezweifeln dieser dogmen.
Die zweite Methode zur Einschränkung der redefreiheit besteht darin, sich auf den Schutz anderer vor angeblicher seelischer Verletzung zu berufen. Da es sich bei politischen Aussagen immer um Aussagen im Kontext mit menschlichen Interessen und Befindlichkeiten handelt, ist es ein leichtes, jede beliebige Aussage für irgend jemanden irgendwie verletzend zu deklarieren und somit zu verbieten.
letztere strategie findet um so regere unterstützung, wie es dem System gelingt, den einzelnen selbst so weitgehend zu Schwächen und von seiner eigenen Kraft und seinen eigenen Antrieben zu trennen, dass dieser selber so schwach wird, dass er sich mit dem Konzept der seelischen Verletzung durch Worte, besonders leicht selber identifizieren kann.
Das System in seiner allmacht ist gegenüber dem einzelnen so stark, dass sich auch stärkere ihm gegenüber schwach fühlen. Die Schwäche des einzelnen weckt also sehr grundlegend die Bereitschaft, weniger auf die eigene Freiheit zu bestehen und vielmehr statt dessen den Schutz vor der freiheit anderer einzufordern.
Schließlich bedient sich das System einer dritten Methode, der Methode des verbotes der volksverhetzung. Wenn also freie Rede dazu führt die Bevölkerung in unterschiedliche Lager zu spalten, in Lager die sich durchaus feindselig gegenüberstehen, immer dann kann dies im sinne der Verhetzung des einen teils gegen den anderen verstanden werden. Und da nun das eine Lager das Lager der Vertreter der systemmeinungen ist, kann das system, ihm nicht gewogene Darstellungen regelmäßig als volksverhetzung deklarieren.
Mittlerweile hat das system seine Strategie jedoch gewandelt. Mittlerweile werden Einschränkungen der redefreiheit auch gegenüber Inhalten des politischen alltagsgeschäftes verhängt. Mittlerweile ist es nicht mehr nur verboten sich gegen die darstellung des „holocaust“ zu äußern sondern auch gegen darstellungen des einmarsches russlands in die ukraine.
Dann also, wenn das system bestimmte Inhalte für ausreichend relevant erachtet, wird das Recht des Bürgers, diesen Inhalten in seiner freien Rede zu widersprechen, eingeschränkt. Was nichts anderes bedeutet, als dass die redefreiheit immer dort und genau dann aufgehoben wird, wenn es eigentlich am meisten darauf ankäme, von diesem Recht Gebrauch zu machen.
Man könnte auch umgekehrt sagen, immer dann wenn das system aussagen für ausreichend irrelevant einstuft, wird das Recht auf redefreiheit gewährt. Dort also, wo dem Recht auf redefreiheit keine besondere Bedeutung zu kommt, genau dort wird sie gefeiert.
Somit kommt es zu einer eingeschränkten redefreiheit, einer selektiven redefreiheit, welche nur dann gewährt wird, wenn es sich um nicht systemrelevante inhalte handelt.
Es ist somit völlig klar, dass eine solche Form von redefreiheit nichts mehr zu tun hat, mit dem Begriff selber bzw. Dem Geist der redefreiheit. Der ausdrückliche sinn der redefreiheit – den absichten und den ansichten des systems zu widersprechen – ist faktisch aufgehoben.
Der Bürger hat weder das Recht sich im allgemeinen noch im besonderen gegen den Willen oder die aussagen des Systems zu äußern, wenn das system dies nicht wünscht und untersagt. Faktisch gilt also: eine Zensur findet statt.
Eine solche Form von redefreiheit ist keine redefreiheit mehr, sondern eine Bevormundung. Der Bürger ist weder frei noch mündig. Er hat nur das Recht das zu sagen, was ihm erlaubt wird zu sagen.
Wenn das Wort redefreiheit dennoch auch weiterhin Verwendung findet, so deshalb, weil damit eine Legende aufrechterhalten wird, die ganz gezielt der verschleierung der tatsächlichen nichtexistenz dieses rechtes dient.