Das wesentliche der modernen hierchie in der Gesellschaft ist ihre Kombination aus ihrer indirektheit, ihrer verborgenheit, ihrer ausufernden Integration in alle Bereiche einerseits und ihrer schieren allmacht.
Der Einzelne wird derart allumfassend in die Strukturen eines Systems integriert und das system ist derart allumfassende, dass es für den einzelnen keinerlei alternative gibt. Er kann und kennt nur die Regeln des Systems, sie sind seine Umwelt und innenwelt durch und durch.
Das führt nun dazu, dass der Einzelne diese Hierarchie überhaupt nicht mehr erkennen kann, er wird sich dessen, dass ihn eine solche Hierarchie beherrscht überhaupt nicht mehr bewusst.
Die eigene Ausgeliefertheit scheint für den einzelnen so normal dass sie ihm natürlich erscheint, ähnlich einem Naturgesetz. Der Umstand der unterwerfung wird nicht mehr erkannt, weil es für den einzelnen nichts mehr gibt, was dazu in Gegensatz steht.
So gibt es auch keinen Widerstand mehr dagegen. Der Einzelne steht in solcher Abhängigkeit vom System dass er dem System gegenüber keine Unabhängigkeit mehr besitzt. Das bedeutet nicht weniger als den totalen Verlust von Freiheit. Der Mensch hat seine wahlfreiheit verloren.
Das System ist grundsätzlich anonym. Die systemstrukturen täuschen dem einzelnen nur das vor, was der einzelne sucht, seine persönliche Bedeutung. Die Allmacht des Systems bedeutet die Ohnmacht des einzelnen. Die Ohnmacht gewährleistet Abhängigkeit. Auf diese weise haben sich die Herrschenden Strukturen der Herrschaft erschaffen, die sie mit allmacht versehen. Subtiler allmacht, die sich nicht aus brutaler unterdrückung sondern aus subtiler Psychologie speist.
Die totalitäre allmacht des Systems gründet insbesondere darauf, dass der Einzelne in weitestgehender Isolation gehalten wird. Keine äußere isolation sondern eine innerliche isolation. Jede Form von Bindung die dem einzelnen auch nur das Gefühl geben könnte, nicht allein zu sein und ihn damit aus seiner ausgeliefertheit gegenüber dem system befreien könnte wird vom System bekämpft. Jede Form der Bekämpfung erfolgt auch hier wieder auf subtile weiße.
Auf diese weise entsteht ein System aus robotergleichen Menschen. Menschen die einfach nur funktionieren. Menschen deren verhalten nicht mehr ihnen selbst entspringt, sondern den Anweisungen, Normen und Vorschriften, denen sie unterworfen sind. Der Mensch hat aufgehört Schöpfer seines Seins zu sein.
Die aus der Isolation resultierenden Defizite werden systematisch so diagnostiziert, dass das system selber niemals in der Verantwortung steht. Was als normal gilt wird passend gemacht. Und was dann noch bleibt, wird pharmakologisch therapiert.
Die damit verknüpfte selbstentfremdung entfremdet den Menschen nicht nur von seinen Gefühlen. Statt nach seinen Gefühlen zu verlangen, ängstigen den Menschen seine Gefühle nur mehr. Er ist ihnen so entfremdet, dass er sich gegen sie stellt, sie machen ihm angst, denn ihnen wohnt das Potential inne, ihn zum Ungehorsam gegen das System zu bewegen.