Es ist im Grunde nur eine sehr kurze Geschichte.
- Akt. Eine grösse mit autorität, vorgesetzte, die Medien, die mehrheit, das Kollektiv stellt eine Behauptung auf.
- Akt. Man glaubt nicht an die Wahrheit dieser Behauptung
- Akt. Damit, dass man nicht glaubt, was diese grösse mit autorität behauptet, impliziert man dass diese autorität lügt.
- Akt. Der Vorwurf die autorität der Lüge zu bezichtigen erweckt Angst
- Akt. Die Angst vor der autorität führt dazu, dass man „zurück ins Glied tritt“. Den Zweifel widerruft und sich demütig dem zwang zu glauben unterwirft.
Das sogenannte Recht auf meinungsfreiheit müsste also so gepflegt werden, dass es den einzelnen insbesondere bei meinungsverschiedenheiten gegenüber Autoritäten derart gut schützt, dass der Einzelne im Falle solcher meinungsverschiedenheiten nicht die ängste verspürt, die ihn veranlassen könnten, seine eigene Meinung nicht länger zu vertreten.
Wer seine eigene Meinung nicht mehr vertritt, der wird irgend wann keine eigene Meinung mehr haben. Und wer keine eigene Meinung mehr hat, der wird irgend wann danach verlangen, sich die meinung anderer anzueignen.
Ein Blick auf die Gegenwart jedoch belehrt einen der tatsächlichen Umsetzung des Rechts auf meinungsfreiheit.
Das sogenannte Recht auf meinungsfreiheit schützt nicht den einzelnen vor Autoritäten, sondern genau umgekehrt, die Autoritäten und deren Meinungen vor dem Zweifel des einzelnen.
Aus dem Recht auf meinungsfreiheit des einzelnen ist also das Recht auf meinungsfreiheit der Autoritäten geworden. Insbesondere in den Fällen in denen derartigen meinungsverschiedenheiten systemrelevanz zukommt.
Die methodik ist immer die gleiche. Die Behauptungen der Autoritäten werden zu unantastbaren wahrheiten erklärt, die unantastbarkeit der meinungsfreiheit wird verworfen und der Einzelne wird genau seiner Angst entsprechen dafür verfolgt und bestraft, wenn er Zweifel gegenüber den Aussagen der Autoritäten äußert.
unverkennbar also ist die Trendwende, die Abkehr vom Schutz des einzelnen, die Hinwendung zum Schutz der Autoritäten.
Unantastbar sind nicht mehr die rechte des einzelnen, sondern die rechte der Autoritäten. Die Meinungsfreiheit hat ihren Adressaten gewechselt. Es geht nicht mehr um die meinung des einzelnen sondern um die meinung der Autoritäten, das heißt es geht um die meinung des Systems.
Meinungsfreiheit ist das Recht des Systems seine Meinung zur meinung der einzelnen zu machen und diese dazu zu zwingen, am ende vom System zu verlangen, dessen meinung aufgezwungen zu bekommen.