wozu eigentlich erziehen schulen die kinder, die menschen und bürger von morgen?

das was man ihnen in den horten der bildung beibringt, das ist nicht selbständiges denken. selbständig induktiv von den eigenen erfahrungen ausgehend die kreativität zu entwickeln, das allgemeine zu abstrahieren und somit die welt nicht nur zu erfahren, sondern auch selbst zu begreifen.

man lehrt sie also nicht den weg vom besonderen zum allgemeinen. das was man in den schulen lehrt, das ist das genaue gegenteil.

man lehrt die kinder dort zwei dinge. erstens sich der größe der autorität anderer menschen zu unterwerfen. und 2. als ausdruck dieser unterwerfung eben jenes allgemeine das von diesen autoritäten vermittelt wird sich zu eigen zu machen und anzueignen, um so dann höchstgradig deduktiv von diesem anerzogenen allgemeinen ausgehend, all das besondere, das die erfahrung des eigenen selbst und der welt mit sich bringt, im sinne dieses allgemeinen auszulegen.

das nennt sich dann bildung. bildung ist somit keine anleitung für das individuum zum freien und autonomen erschaffen von erkenntnis, sondern die umkehrung davon, eine anleitung zur anwendung von produkten des erkenntnisgewinns anderer.

und da nun aber das, was man erkenntnis nennt, im grunde nur in der erschaffung einer perspektive besteht, die es erlaubt, ein bestimmtes besonderes als vertreter eines bestimmten abstrakten allgemeinen zu verstehen, um mittels dieser transformarion so dann die logischen operationen des denkens auf eben dieses besondere in anwendung kommen zu lassen, so ist das was man erkenntnis nennt, eine quasi unendlich vielfältige methode zur ermöglichung geistiger prozesse.

es geht dabei nicht um wahrheit, sondern um die anwendbarkeit abstrakter regeln auf konkrete inhalte. man kann also auf vielerlei weisen und mittels unterschiedlichster perspektiven das konkrete für die anwendung geistiger operatoren transformieren.

egal aus welcher perspektive man also die welt begreift, es wird funktionieren, denn bis zum widerspruch mit der wirklichkeit werden nur die wenigsten vordringen.

das aber, worum es geht, das ist die enorme steuernde kraft jeder perspektive. denn es macht einen grossen unterschied für das denken und verhalten des menschen aus, ob er nun diese oder jene perspektive einnimmt wenn er sich mit seinen wahrnehmungen auseinandersetzt.

und da der mensch nicht belogen werden möchte, am wenigsten von sich selber, erhebt er nun die weltsicht zur wahrheit, die ihm seine perspektive liefert.

das was dieses system von bildung freilich nicht vermittelt, das ist das sein als freier geist, der sich weder der autorität anderer menschen noch der autorität ihrer perspektiven unterwirft.