Das wesentlichste Herrschaftsinstrument sind weder Soldaten noch Waffen sondern die Psychologie, genauer die Kognitionspsychologie.
Das Herrschaftsinstrument der Psychologie hat zwei Seiten. Die Seite der Perspektive der Mehrheit und die Seite der Perspektive der Minderheit.
Der wesentliche Trick dieses Instrumentes besteht darin, dass die Mehrheit besagtes Instrument gar nicht als solches erkennen kann, ja im Gegenteil sogar noch glaubt, besagtes Instrument wäre ihr Instrument zum Schutze gegen ihre Beherrschung durch andere, weil es zur Gleichsetzung des Fremden mit dem Eigenen kommt und somit die Unterscheidung zwischen Ich und Nicht-Ich verhindert wird.
Die herrschende Minderheit benutzt besagtes Instrument zwar intensiv für ihre Herrschaft, muss es dazu aber gar nicht als das erkennen, was es eigentlich ist. Man könnte daher auch von unbewussten Prozessen kognitiver, kollektiver Evolution sprechen.
Deshalb müssen wir zuerst erklären, um was es sich bei diesem Instrument überhaupt handelt. Es ist jenes kognitive System, dessen sich Menschen bedienen um Erkenntnis zu gewinnen. Erkenntnisse über sich und Erkenntnisse über die Welt. Man könnte sagen das kognitive Instrumentarium des Menschen. Der Rahmen innerhalb dessen sich der Mensch geistig bewegt. Das kognitive Modell von sich selber und der Welt.
Wesentlichstes Merkmal dieses kognitiven Modells ist es, dass es von denen, die es anwenden mit der Welt und ihnen selbst gleichgesetzt wird obwohl es schon wesensmäßig grundverschieden von der Welt an sich und seinen Nutzern ist.
Trotz dieser Verschiedenheit geht von diesem Modell jene Wirksamkeit aus, die die Menschen dazu veranlässt, die Gleichsetzung von Modell und Welt vorzunehmen. Diese Gleichsetzung ist dabei ein ganz wesentliches Element der Verschleierung seiner wahren Natur, ja seiner Existenz überhaupt.
Nun ist dieses Modell so gestaltet, dass sich aus den systemimmanenten Strukturen einerseits nur ganz bestimmte Möglichkeiten der Denkbarkeit ergeben. Anderseits ergeben sich aus diesen Strukturen ganz bestimmte imperative Konsequenzen für das Verhalten, insbesondere der beherrschten Mehrheit.
Das System zielt darauf ab und die beherrschte Mehrheit strebt ebenfalls danach, die essentiellen Bedürfnisse des Einzelnen so weitgehend abzusättigen, dass dieser den Forderungen des Systems zeit Lebens genüge leisten kann. Der Einzelne der beherrschten Mehrheit soll also abgesättigt werden um dienstbar gehalten zu werden.
Die herrschende Minderheit hat weit darüber hinausgehende Absichten. Sie benutzen das System nicht nur um über das notwendige hinausgehenden Wohlstand zu akkumulieren, sie verfolgen auch die Absicht die Entscheidungsgewalten, die sie der beherrschten Mehrheit entzogen haben, auszuüben.
Um diese Verhältnisse gegen jedwede Kritik zu schützen, haben sie das gesamte kognitive System so ausgeformt, dass die durch das System etablierten Herrschaftsverhältnisse stets gerechtfertigt erscheinen und jedwede Kritik abgewehrt werden kann, ja zur Denkunmöglichkeit für die beherrschte Masse wird.
Die Akkumulation von Menschen und deren arbeitsteilige Vergesellschaftung hat somit dazu geführt, dass als grundlegendste Form der Arbeitsteilung die der Herrschaft in Form der Spaltung von Entscheidung und Handlung eingeführt wird. Und diejenige Teilpopulation, die sich in der Rolle der Herrschenden befand, hatte somit die Mittel in der Hand über Generationen hinweg kognitive Strukturen zu erschaffen, um diese auf Spaltung beruhende Polarität der Gesellschaft zu verfestigen.
Da sich die beherrschte Mehrheit vermittels des ihnen anerzogenen kognitiven Modells mit ihrer Rolle identifizieren und mittels Absättigung ihrer Antriebe effektiv kontrollieren lässt, kommt es weder zu Kritik noch zu Umsturzversuchen.
Die Mehrheit ist programmiert bzw. infiziert mit eben jenem kognitiven Instrumentarium, dass Gewaltanwedung zum Zwecke des Herrschaftserhaltes fast überflüssig macht. Allein die Drohung mit Anwendung des Gewaltmonopols reicht vollkommen aus. Es bedarf weder Waffen noch Soldaten, denn die Sklaven selber wollen ihr Sklavendasein. Ja sie agieren ganz im Sinne des platonischen Höhlengleichnis gegen jeden, der es wagt, sie aus ihrer primär kognitiven Sklaverei zu befreien.
Im Dienste ihrer Bequemlichkeit und Sicherheit haben sie auf ihre Freiheit verzichtet. Derart gestrickte Systeme sind somit kastenartig aufgebaute System der Arbeitsteilung im Sinne der Seinsteilung des Menschen.
Die beherrschte Mehrheit hat zugelassen, dass ein erheblicher Teil ihrer humanitären Potentiale von ihr abgespalten wird und zum Privileg der herrschenden Minderheit wird. Das ihnen implantierte kognitive Modell der Wirklichkeit und die Absättigung ihrer Bedürfnisse stellen sicher, dass dieser Raub ihrer humanitären Potentiale nicht zu Instabilitäten führen, die die Herrschaft der herrschenden Minderheit gefährden.
Das was nun Demokratie genannt wird, ist ein weiteres wesentliches Mittel zur Stabilisierung eines solchen Systems. Es wird zwar der theoretische Anspruch erhoben und somit gezielt suggeriert, der Einzelne könne mittels der Demokratie über das System Herrschaft ausüben.
Faktisch aber übt das System die Herrschaft über die Demokratie aus, in dem es sich mit der Demokratie gleichsetzt und somit die Demokratie auf nur einen Aspekt ihrer selbst beschränkt und lediglich das zulässt, was sich innerhalb des vom System gesteckten Rahmen bewegt.
Auf diese Weise wurde mit einem „Wahl“ genannten Prozess ein Instrumentarium geschaffen, das das genaue Gegenteil von dem bewirkt, was es von sich behauptet. Die vom Einzelnen ausgehende Kritik wird hierdurch so entschärft, dass keine Destabilisierung des Systems mehr davon ausgehen kann.
Zur Generierung eines solchen Herrschaftssystems bedarf es der Anwendung rationaler Instrumente. In dem Masse der Wachstumsdynamik solcher Systeme bedarf es immer komplexerer, immer weitergehender rationaler Instrumente. Diese erschaffen immer neue ökologische Nischen der Ausübung von Herrschaft und somit auch immer neue Formen der Begründung der Notwendigkeiten dieser Herrschaft.
Das ist ein selbstverstärkender Transformationsprozess. Desto mehr die herrschende Minderheit Macht über die beherrschte Mehrheit ausübt, desto grösser wird das Bedürfnis der Menschen nach ihnen noch verbleibenden Nischen der Machtausübung im Sinne ihrer natürlichen Veranlagung.
Die Machtausübung durch das System beschränkt somit die instinktive, natürliche Machtausübung immer weitergehend. In Ermangelung ihrer natürlichen Machtausübung transformieren sie ihre natürliche instinktive Machtausübung in systemisch getragene, rollenspezifische Machtausübung. Ein sich selbst verstärkender Transformationsprozeß kommt zu stande.
Es bedarf immer neuer pseudorationaler Konstrukte, scheinbarer Rationalisierungen von Machtausübung. Die permanente Zurückdrängung des auf natürlicher Veranlagung, auf Instinkt Beruhenden ist die Folge.
Wenn dann irgendwann das auf natürlicher Veranlagung Beruhende weit genug zurückgedrängt ist, fehlt der Rohstoff für den Transformationsprozess und das System kollabiert auf der Grundlage der Natur des Menschen.
Aus diesem Grund arbeitet das System nun mit ganzer Kraft an der transhumanistischen Agenda, um die Natur des Menschen so weitgehend zu verändern, dass es zu diesem natürlichen Prozess der Selbstreinigung durch Systemzusammenbruch nicht mehr kommen kann und das etablierte System der Herrschaftsverhältnisse erhalten bleibt.