Eines der interessantesten Phänomene des derzeitigen Ukraine-Konfliktes ist die vollkommene Diskrepanz zwischen dem Tatsächlichen und der Darstellung desselben.

Die Medien zeichnen ein Bild von diesem Konflikt das zum einen die dazu führenden Geschehnisse kurzerhand verschweigt. So wird aus Notwehr Mord, denn wenn man die Vorgeschichte verschweigt, so wird die Reaktion zur Aktion, so wird der Bedrängte zum Aggressor.

Und das was sie nicht verschweigen, das färben sie entweder so ein, dass es im Sinne ihrer Agenda liegt, dass es ihr Narrativ bestätigt oder aber sie erfinden es, mit der gleichen Absicht.

Russlands Bemühungen um Verhandlungen, Russlands Interessen und Bedenken, lagen völlig offen und die Medien hätten darüber berichten können und müssen! Aber sie taten es nicht! Sie taten es nicht nur im Falle Russlands nicht, sie taten es immer wieder nicht.

Es spielt keine Rolle wie vollmundig die Formulierungen in Verfassung und Gesetzen auch sein mögen. Entscheidend ist das, was faktisch existiert. Und faktisch existiert im sogenannten Westen nicht mehr das, womit sich dieser Westen schmückt, wenn er sich über andere stellt.

Dabei sprechen wir nicht nur von einer formalen Abweichung, einer ästhetischen Dissonanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Nein hier geht es um eine Entwicklung von existenzieller Bedeutung.

Der Nuklearkrieg wird durch das totale Medien-Versagen nicht nur herbeigeführt, die Medien verschweigen diese Gefahr genauso aktiv, wie sie vorher zur Entstehung dieser Entwicklung beitrugen.

Das westliche System befindet sich in einer fundamentalen Krise. Es hat sich innerlich so entwickelt, dass Abweichungen des Ist-Zustandes vom Soll-Zustand ein Ausmaß erreichen, dass der Ist-Zustand zum Gegenteil des Sollzustandes wird. Das alleine wäre bereits lebensbedrohend. Mittlerweile aber bedrohen die Konsequenzen dieser Abweichungen das System auch von außen vita.

Der sogenannte Ukraine-Konflikt muss daher nicht nur als Indikator dieser Entwicklung verstanden werden sondern auch als Katalysator derselben.

Herrschende und Medien sind eine Symbiose der Macht eingegangen. Sie dienen weder den unaufhörlich beschworenen Idealen, noch dem Volk selber. Sie dienen einzig sich selber.

Da ist eine Allianz aus Herrschenden, Medien und Wissenschaft entstanden, die darauf abzielt sämtliche Errungenschaften der Aufklärung rückabzuwickeln.

Die Medien kritisieren nicht mehr die Herrschenden sondern die Beherrschten, die Wissenschaft konfrontiert die Herrschenden nicht mehr mit der Wahrheit sondern die Beherrschten mit den wissenschaftlich als Notwendigkeiten getarnten Interessen der Herrschenden.

Den Beherrschten wird Zug um Zug das Recht abgesprochen die Herrschenden zu kritisieren. Sie delegitimieren die Opposition, den gesunden Menschenverstand und letztlich den selbstbestimmten, freien Menschen, das Subjekt.

Es ist ein Feldzug gegen das Subjekt. Das Subjekt wird entwaffnet und entmachtet, das Subjekt hat nicht nur nicht mehr das Recht auf die Politik einzuwirken und sei es auch nur durch Kritik, das Subjekt hat nicht einmal mehr das Recht, über sich selbst und den eigenen Körper zu herrschen.

In ihren Glaubensbekenntnissen beschwören sie die Demokratie. In ihrer praktischen Politik aber vernichten sie das Subjekt Mensch und vernichten so genau das, was sie vorgeben zu verteidigen, die Demokratie.