Politische Korrektheit, Korrektheit überhaupt, also der Glauben eine bestimmte Position bzw. eine bestimmte Haltung oder Auslegung sei korrekt, genauer die korrekte, mithin einzig korrekte Position, Haltung oder Auslegung resultiert nicht zuletzt daraus, dass wir nicht von einer privaten, persönlichen Positionen sprechen, also Positionen deren Wesen gerade darin besteht eine von vielen Positionen zu sein, weil es die Positionen eines von vielen Menschen sind.
Wenn es nun gerade umgekehrt, die Position möglichst aller Menschen sein soll, so entfält die Option möglicher Alternativen. Wenn es keine Alternativen gibt, so muss besagte Position die einzige sein, genau die einzig Korrekte!
Zu dieser Verengung des Möglichen kommt es dann wenn der Mensch als solcher nicht mehr als Urheber seiner Positionen agiert. Wenn der Mensch als solcher aber Positionen besitzt, deren Urheber er nicht ist, so muss er diese Positionen von außen übernommen haben.
Wenn es nur mehr eine solche Quelle von Positionen gibt, so bedeutet dies, dass es zu einer Gleichschaltung aller dieser Menschen gekommen ist.
Die Menschen verlieren ihren Status eine Ganzheit zu sein. Sie werden dazu geprägt Teile einer Ganzheit sein. Als Teile verlieren sie die Kompetenz selbst die Instanz ihrer Positionen zu sein.
Die Kompetenz vieler, aller Menschen Instanz der Urheberschaft von Positionen zu sein, wird auf eine einzelbe Instanz übertragen. Diese Instanz gibt dann vor, welche Positionen all jene zu vertreten haben, die ihre Kompetenz abgegeben haben.
Wenn diese Menschen so geprägt werden, dass sie ihre Positionen von außen übernehmen, dann befinden sie sich in einer Abhängigkeit von den Instanzen, deren Positionen sie führen.
Aus dieser Abhängigkeit heraus, erleben sie die Forderung nach Korrektheit nicht mehr als Beschränkung ihrer Freiheit. Vielmehr werden sie sich die Forderungen nach Korrektheit selbst aneignen, weil sie ja als Schutz ihrer eigenen Postionen fungieren.
Sie fragen nicht nach der Herkunft dieser Positionen, vielmehr behandeln sie die ursprünglich ja fremden Positionen als eigene, weil sie für sie eben die Funktionen übernehmen die ursprünglich ihre eigenen Positionen für ihre Entscheidungen, Beurteilungen, Bewertungen und Handlungen haben.