Verfolgt man die Darstellung von kriegerischer und staatlicher Grausamkeit, so fällt zweierlei auf.
Es gibt eine Seite, eine Partei. Diese Partei wird überdurchschnittlich oft ja fast ausschließlich gezeigt, wenn es um die Darstellung staatlicher u kriegerischen Grausamkeiten geht.
Diese eine Seite wirdcnicht nur wesentlich häufiger gezeigt als die andere, ja alle anderen. Nein ihre Grausamkeiten sind stets wesentlich grausamer als die Grausamkeiten der anderen, ja aller anderen.
Und schließlich erfolgt auch die Darstellung der hinter den Grausamkeiten stehenden motivation mit ebensolcher Einseitigkeit. Die Seite die mit der Ausübung von Grausamkeit verknüpft wird und deren Grausamkeiten die fürchterlichsten überhaupt sind, ist natürlich auch die Seite deren Antriebe und deren Motivationen die verwerflichsten sind.
Es dürfte vollkommen offensichtlich sein, dass diese Form der Darstellung nicht der Wirklichkeit entspricht.
Es ist auch höchst problematisch wenn es einer Seite gelingt ihre Form der Darstellung über Generationen zur absolut dominanten Form der Darstellung werden zu lassen.
Problematisch ist diese absolute dominanz bei Darstellung nicht nur wegen ihrer unwahrheiten über die Grausamkeit der einen Seite wie auch der Menschenliebe bei der anderen Seite.
Problematisch ist diese Verzerrung der Wirklichkeiten auch deshalb, weil sie bei den jeweils davon betroffenen, insbesondere natürlich bei jenen, welche die schuldzuweisungen der Grausamkeit treffen, vermittels natürlicher identifikationsprozesse mit dem kollektiv und seiner geschichte zu schweren schuldkomplexen, chronischer selbstablehnung und schließlich zu einer gegen sich selbst gerichteten aggression führt.
Eine Entwicklung welche der individualentwicklung der instanz des selbstes schließlich großen Schaden zufügt.
Wird nun also das Vertrauen in das eigene Selbst ausreichend beschädigt, wird das eigene selbst ausreichend abgelehnt und wird das eigene selbst aufgrund zurückgehender authentischer sozialkontakte weiter geschwächt, so kann eine Schwelle erreicht werden, ab welcher das individuum keinen Widerstand mehr leistet, wenn ursprünglich an das selbst gebundene Instanzen vom individuum auf kollektiv und systemische Strukturen übertragen werden, wenn also das individuum zug um zug entmachtet und das system immer weitergehend ermächtigt wird.