„Frauenfeindlichkeit“ man könnte ebenso gut „männerfeindlichkeit“ sagen, ist ein geflügeltes Wort unserer Zeit.

Die die sich dem kampf dagegen mit Haut und Haaren verschreiben werden nicht müde den Unterschied zwischen Frauen und Männern zu betonen. Sie fordern die gesamte Sprache so abzuändern, dass explizit immer zwischen Mann und Frau unterschieden wird.

Mit eben derselben Radikalität mit der Sie also auf der sprachlichen ebene zwischen männlich und weiblich unterscheiden bezwecken sie auf der realen Ebene das genaue Gegenteil. Auf der sprachlichen, symbolischen Ebene verschleiern sie das, was sie auf der realen Ebene tun.

So sehr sie die grammatischen Unterschiede der Geschlechter mit quasi religiöser Inbrunst ins unermessliche hochstilisieren, genauso fanatisch reißen sie jeden auch noch so geringen unterschied der geschlechter auf der realen Ebene ein.

Auf der realen ebene betonen und verstärken sie das weibliche und das männliche nicht, statt dessen versuchen sie die Annäherung polarer Gegensätze bis zu deren Verschmelzung.

Damit zerstören sie nicht nur die Geschlechter und die Unterschiede zwischen ihnen sondern auch die Sprache.

Während sie also zwei formbare Objekte durch alle Formen der Gewaltanwendung so zu verformen suchen, dass sich beide Objekte einander immer weiter annähern und angleichen, betreiben sie auf sprachlicher Ebene das genaue Gegenteil. Sie vergrößern und betonen den Unterschied beider Objekte immer umfassender und stärker.

Das bedeutet nichts anderes als eine Form Inverser sprachentwicklung. Ein Prozess mit einer bestimmten Richtung findet sprachlich die genau entgegengesetzte Repräsentation. Sprache wird damit ihres Sinnes beraubt.

Worin eigentlich besteht also sogenannte frauenfeindlichkeit tatsächlich?

Besteht sie eher in mangelnder sprachlicher Repräsentation eines realen unterschieden oder besteht sie nicht viel eher in der Vernichtung eben dieses realen unterschiedes.

Die Antwort ist freilich sprachlogisch schon vorweggenommen, denn wenn eine reale Entität vernichtet und beseitigt wurde, so wird die sprachliche Betonung dieser Entität zu einer sinnlosen Aktion.