Der Begriff Freiheit befindet sich im öffentlichen diskurs seit langem auf dem Rückschritt. Auf allen Ebenen perfektioniert das system die Vernetzung seiner Elemente. Auf allen Ebenen erhöht das system die dichte der regulation der Bürger.
Es ist vollkommen offensichtlich dass hier etwas geschaffen wird das mit der abschaffung von etwas anderem verbunden ist und verbunden wird.
Das was erschaffen wird ist eine neue große Instanz. Das was abgeschafft wird das sind sehr viele kleine Instanzen. Es kommt zu Übertragungen von Kompetenz vom kleinen zum großen. Damit erwächst eine neue Form von zentralismus. Ein zentralismus der sehr viel weiter geht als alle seine Vorgänger.
Die Freiheit des einzelnen ist der unausweichlich Preis der freiheit des Systems. Das System eignet sich eben jene Kompetenzen an die es dem einzelnen entzieht.
Freiheit bedeutet in diesem Zusammenhang die Freiheit zim Entscheiden und die Freiheit zur handelnden Anwendung von entscheidungen.
Das System Arbeit langsam aber stetig. Es argumentiert mit eben den selben Elementen die es selber vernichtet bzw. Schritt für Schritt aushöhlt.
Zentrales Element dieser methodik ist die kognitive Manipulation mittels permanenter erhöhung der Abhängigkeit ehemals unabhängiger individuuen, ein integrationsprozess der Meinung, der das Blatt der Entscheidung immer weiter zu gunsten der systemfreiheit und zu Ungunsten der individualfreiheit verlagert.
Insbesondere die generierung von Abhängigkeit verhindert grundlegende, prinzipielle systemkritik bzw. Widerstand gegen das system.
Parallel zur generierung stetig größerer Abhängigkeit entwaffnet und entmachtet das system das individuum eben so stetig. Das Individuum verliert immer mehr das eigentliche Bewusstsein um seine eigentliche individualität.
Die mentale Existenz des bewusst handelnden reduziert sich damit stetig voranschreitend auf die vom system generierten rollen. Der Einzelne agiert stetig abnehmend weniger als individuum , Kreatur und Mensch und stetig zunehmenden nur mehr als rollenträger des Systems.
Das System das sich somit befleißigt as individuelle subjekt zu beseitigen und durch systemimmante Elemente zu ersetzen beseitigt somit die Basis des Konzeptes der offenen Gesellschaft. An die stelle des pluralismus der subjekte tritt ein neues supersubjekt und beendet auf diese Weise jegliche Offenheit.
Ganz wesentliches Element det dabei genutzten Konditionierung ist es die von der Wahrnehmung der ureigendsten Gefühle und Emotionen ausgehende Verhalten und Identität prägende Kraft zu unterbinden.
Der von dieser Kraft ausgehende prägende Mechanismus wäre ein Prozess der natürlichen selbstregulation. Durch unterbinden der Gefühle und Emotionen, der diese bedingenden Erfahrungen bzw. Deren Möglichkeiten sich prägend auszuwirken und dazu parallele Anstrengungen systemrelevante Erfahrungen, Emotionen und Gefühle an deren Stelle zu setzen, wird der prozess der selbstregulation beseitigt und durch einen systemgesteuerten ersetzt und so entscheidend Einfluss auf die ontogenese der individuuen genommen.
Die paradoxe dieses Geschehens liegt freilich darin, dass das system zwar das individuum stetig fortschreitend entmachtet und damit in seiner Existenz auflöst. Diese macht verpufft allerdings nicht im Nichts. Vielmehr wird sie auf die vom System generierten rollen übertragen.
Das Individuum das ein natürliches machtbedürfnis hat und diese macht nicht mehr systemunabhängig entfalten kann wird vermittels dieser machtdeprivation auch auf der ebene der machtentfaltung in wachsende Abhängigkeit vom System getrieben.
Die rollen die das system dem entmachteten individuum offeriert sind formal zwar dem system unterworfen und vom System kontrolliert aber sie sind je nach hierarchischer Höhe der rolle auch mit ungleich größerer macht ausgestattet und durch und durch den Bedürfnissen des Menschen nach machtausübung angepasst.
Das System verteufelt und beseitigt also Stück für Stück die macht des individuums während es die macht seiner Rollen für eben diese Individuen immer weiter vergrößert. Die Machtentfaltung der rollen gleicht aus prinzipieller Sicht der rollenunabhängigen machtentfaltung. Die machtdeprivierten Individuen haben die individuelle machtdeprivation und die systemkontrolle durch die stetig wachsende macht der rollen also mehr als kompensiert.
Mehr noch die von der machtentfaltung ausgehenden gefahren wachsen gemessen an jenen die von individueller machtentfaltung ausgehen durch die rollenförmige machtentfaltung ins unermessliche.
Einerseits liegt das daran, dass die vom System generierten Mittel der machtentfaltung sich ins unermessliche steigern und andererseits liegt das daran, dass es ja gerade Sinn und Zweck aller dieser rollen ist sich nicht auf sich selbst zu beschränken sondern eben gerade umgekehrt nur im Bezug zur machtentfaltung gegenüber anderen zu existieren.
So kommt es dazu, dass das system wenigen eben das erlaubt und ermöglicht, was es ganz vielen untersagt. Eben genau jene menschlichen Züge gelebter subjektivität die auf der ursprünglichen menschlichen Ebene blockiert werden, werden nun auf wenige Menschen in ihren heiß umkämpften Rollen verdichtet, konzentriert und massiv verstärkt.
Es sind eben genau die Elemente von subjektivität, Willkür, emotion und Gefühl die aus der machtentfaltung des einzelnen verbannt wurden, die nun privilegiengleich höchstgradig verdichtet den rollenträgern zugesprochen werden.
Genau darin liegt der Grund für die Entstehung von kriegen, die zwar nach Anwendung aller Vernunft nicht vernünftig sind aber eben doch von eben diesen privilegierten rollenträgern tein emotional verursacht werden und in einem Prozess der Arbeitsteilung dann immer von denen auszutragen sind, die weil vollkommen entmachtet keinerlei ursächlichkeit für die entstehung dieser kriege haben.
Die gesamte argumentationslogik mit der das system also den einzelnen entmachtet spricht gegen diese verlagerung von macht und deren urmenschliche anwendung auf diese privilegierten machtpisitionen und dies umso mehr, je mehr Kriege mittlerweile zu Handlungen wurden, die die Existenz der gesamten Menschheit bedrohen.