zuerst ist festzustellen, dass es sich um keine Berichterstattung handelt. Allerdings wird so getan als handle es sich um eine Berichterstattung. Damit werden die Rezipienten bereits alleine durch den Anspruch den eine Information erhebt, systematisch getäuscht.
Die Täuschung besteht darinnen, dass der Anspruch erhoben wird Informationen über einen bestimmten Sachverhalt zu liefern. Tatsächlich aber sendet der diese Informationen verbreitende weniger Informationen über diesen Sachverhalt als vielmehr über sich selber bzw. eine bestimmte Sichtweise auf diesen Sachverhalt.
Ziel dieser Informationen ist daher nicht das liefern von Informationen zu einem bestimmten Sachverhalt sondern die Übernahme einer bestimmten Bewertung bzw. Eines bestimmten urteils zu diesem Sachverhalt beim Rezipienten zu induzieren.
Die meinungsbildung wird durch diese Art der Berichterstattung also nicht als Prozess, als Leistung des Empfängers der Informationen verstanden, sondern als Leistung des Senders der Informationen. Dies wird natürlich abgestritten, wenn danach gefragt wird.
Die Rolle des Empfängers einer solchen information besteht entsprechend nicht darin die empfangene Information zu bewerten, sondern die durch die information gesendete Bewertung zu übernehmen.
Dies ist ein prinzipieller und fundamentaler Widerspruch zur demokratischen Auffassung des meinungsbildungsprozesses.
Das herrschende System schafft es also formal, durch die Benennung von Strukturen und Prozessen, den Eindruck zu erwecken, in voller Übereinstimmung mit den formal anerkannten demokratischen normen zu stehen.
tatsächlich aber werden diese normen durch die realen Praktiken des umganges damit vollkommen ausgehöhlt und inhaltsleer. Darin speziell ist das westliche demokratiesystem Weltklasse.
Ein ganz wesentliches Element dieser Art von „berichterstattung“ ist der Unterton in welchem „berichtet“ wird.
Im Falle eine abwertend intendierten „berichterstattung“ wird eine sprache gewählt, die das eigene Lager auf ein überlegenes Niveau hebt. Zugleich wird aus dieser eigenen perspektive heraus mit unterschwelliger Überheblichkeit über die damit verächtlich gemachte andere Seite „berichtet“.
Gerade umgekehrt verhält es sich wenn derartige „berichtetstattungen“ aufwertend intendiert sind. Jetzt drückt sich in der gewählten Sprache, für die perspektive des eigenen lagers, jene Hochachtung und Demut aus, die man eben nur Autoritäten gegenüber erwartet.
man agiert somit in höchstem Maße parteiisch und interessensgelenkt, erhebt aber genau dann wenn man all diese psychologischen mechanismen der Kommunikation nutzt, genau gegensätzlich dazu den Anspruch ausschließlich der wahrheit verpflichtet zu sein und maximal selbstlos zu agieren.
Dieser ebenfalls fundamentale Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit ist denn auch der Grund, weshalb jeglicher Versuch auf eben jener rational sachlich vernünftigen Ebene über Sachverhalte zu streiten vollkommen nutzlos ist.
Das System erhebt also den Anspruch auf Neutralität, Wahrhaftigkeit und Vernunft, schließt allerdings im selben Atemzug die Kriterien einer solchen Position grundsätzlich aus.
jegliche Auseinandersetzung zu den eigenen positionen auf genau dieser vernunftebene wird prinzipiell ausgeschlossen, in dem das system seine eigenen Positionen per definition zur absoluten wahrheit erklärt und jede dazu in relevantem widerspruch stehende Position zur Straftat erklärt.
Das System überlässt die Findung der wahrheit also nicht mehr der Diskussion, also der geistigen aktivität der Menschen, vielmehr mißbraucht das System seine allmacht um die wahrheitsfindung zum privileg des Systems zu machen und die „wahrheiten“ des Systems mit den machtinstrumenten des Systems durchzusetzen.
Somit ist es dem System, das sich weitethin demokratisch nennt gelungen, machtinstrumente die zum Schutz der meinungsbildung im sinne einer Leistung der menschen eingeführt wurden, dazu zu mißbrauchen, eben diesen menschen das Recht zur meinungsbildung zu entziehen.