die intensität der kriegspropaganda war im ukrainekonflikt unübersehbar mächtig, mächtiger als in all den kriegen zuvor, bei denen die nato offen und unmittelbar militärisch intervenierte.
es liegt also auf der hand, dass „man“ noch grösseres plant, wenn man schon bevor man offen agiert, derart massive propaganda betreibt.
lord Arthur Ponsonby fasste die regeln der kriegspropaganda 1928 nach dem ersten weltkrieg zusammen.
anne morelli stellte in den prinzipien der kriegspropaganda klar, dass alle kriege seit der antike auf dieser art kriegspropaganda aufbauen.
es lohnt sich also die regeln der kriegspropaganda näher anzusehen.
- Wir wollen keinen Krieg!
- Der Gegner ist allein für den Krieg verantwortlich!
- Der Führer des feindlichen Lagers wird dämonisiert.
- Wir verteidigen ein edles Ziel und keine besonderen Interessen!
- Der Feind begeht wissentlich Grausamkeiten, wenn wir Fehler machen, geschieht dies unbeabsichtigt
- Der Feind benutzt unerlaubte Waffen
- Wir erleiden geringe Verluste, die Verluste des Feindes sind erheblich
- Anerkannte Kulturträger und Wissenschaftler unterstützen unser Anliegen
- Unser Anliegen hat etwas Heiliges
- Wer unsere Propaganda in Zweifel zieht, arbeitet für den Feind und ist damit ein Verräter
es fällt nicht schwer zu erkennen, dass das was man im werte-westen als berichterstattung bezeichnet, in jedem einzelnen punkt vollumfänglich den regeln der kriegspropaganda genügt und diese wahrheiten somit als kriegspropaganda entlarvt.
natürlich besteht der kern aller dieser propaganda grundsätzlich darin abzustreiten, dass es sich um propaganda handelt. in der offiziellen lesart handelt es sich selbstverständlich um fakten, tatsachen, wahrheiten und nicht um lügen.
dies ist sehr wesentlich, denn nach dem krieg schreibt der sieger die – zur propaganda passende – geschichte, so dass sich jeder deren wahrheitsgehalt selbst ausmalen kann.
da nun aber nach dem krieg mit dieser geschichte des krieges die schuldfrage geklärt wird, aus der sich dann die ansprüche der sieger gegenüber den verlierern ergeben, steht fest, dass jener wahrheitsgehalt notfalls auch per gesetz verordnet und zum dogma erhoben wird.
welchen zweck verfolgt kriegspropaganda aber nun während des krieges?
zusammengefasst bedient sie auf subtile weise die psyche des menschen, in dem sie ein bild von der wirklichkeit konstruiert, das es dem einzelnen ermöglicht, sich zu enthemmen, d.h. seine angeborenen und erworbenen hemmungen gegen den einsatz von gewalt gegen menschen zu überwinden.
der mensch tut dies nun seit der antike auf die selbe art. in jedem krieg muss ihm das kollektiv, das ihn dazu zwingt gegen seine hemmungen zu handeln, eine perspektive verleihen, die es ihm ermöglicht sich ganz klar und eindeutig für die ausübung von gewalt zu entscheiden und diese auch auszuüben.
die dazu konstruierte perspektive liefert die erforderliche eindeutigkeit aller verhältnisse, für diese entscheidung.
das eigene lager ist gut, das gegnerische lager ist schlecht und handelt schlecht.
der gegner ist unmenschlich, also kann man ihn auch unmenschlich behandeln.
die führung des gegners ist schlecht. der gegner tut das schlechte planvoll und vorsätzlich.
der schlechte gegner zwingt uns dazu schlechtes zu tun. das schlechte das wir tun wollen wir nicht, also ist es das schlechte des gegners. der gegner alleine trägt die schuld an dem was er tut und an dem was wir tun.
in unserem lager ist die mehrheit für das was wir tun und die klügsten köpfe sind auch dafür. wer dagegen ist, der ist gegen die mehrheit, gegen alle anderen, gegen uns. jeder der dagegen ist sollte angst vor uns haben.
vor dem gegner jedoch müssen wir keine angst haben, weil wir dem gegner überlegen sind.
wir vertreten wir das gute an sich. selbst die götter sind mit uns.
die systematische entrechtung und entmenschlichung des gegners und die erhöhung von uns dient der kontrasterhöhung zwischen uns und dem gegner, zwischen dem guten und dem schlechten. das erleichtert die entscheidung.
der einzelne wird damit in die lage versetzt genau das mit dem gegner, mit menschen zu tun, was ihm bis dahin von eben demselben system verboten wurde, das ihn nun dazu zwingt.
durch die systematische entrechtung und entmenschlichung des gegners, die offen genauso wie verdeckt funktioniert, wird der einzelne veranlasst seine menschlichen gefühle, seine empathie abzuspalten und sein eigenes denken auszuschalten, um den zweifel auszuschalten.
der domestizierte mensch wird verändert, wenn seine umwelt verändert wird. menschensteuerung auf behavioristische weise.
die umwelt auferlegt dem menschen eine neue perspektive, mit welcher er nun tut, was er ohne sie nie tun würde.
der mensch spaltet seine eigenen gefühle und sein eigenes denken ab und wird zum werkzeug des krieges, zum objekt des systems.
kriegspropaganda ist somit ein mißbrauch der sprache, der den menschen vom zweck zum mittel erniedrigt.
sprache übermittelt nicht mehr die wahrheit sondern unterdrückt sie. das ist eine form der lüge und damit eine form von gewalt.
die lüge ist so gestaltet, dass sie nicht der verständigung unter den menschen dient, sondern der vermehrung von gegenseitiger angst.
angst macht die menschen bereit den lügen zu vertrauen und sich den befehlen zu fügen.
die eigene angst führt zur angst des gegners vor uns und umgekehrt. so entsteht ein sich selbst verstärkendes system aus propaganda, angst und krieg.
der einzige weg heraus aus diesem dilemma besteht darin, den bann der propadanda zu durchbrechen.
das gefühl und das eigene denken nicht abspalten zu lassen – das ist der einzige weg vom krieg zum frieden.