im kontext der corona-krise aber auch im gefolge des ukraine-konfliktes werden menschen die sich dem verhalten oder den bewertungen der mehrheit nicht anschließen immer wieder als unsolidarisch diffamiert.
eine diffamierung die insbesondere durch jene erfolgt, die sich explizit als demokraten bezeichen und den anspruch erheben die demokratie zu schützen.
doch was eigentlich tun diese demokraten damit? sie wenden sich damit nicht nur gegen ein bestimmtes verhalten dieser menschen sondern gegen den bewussten akt einer urteilsbildung dieser menschen.
d.h. nichts anderes als das ideal der solidarität gegen das des selbständig denkenden und urteilenden menschen auszuspielen und zu instrumentalisieren.
sie diffamieren somit nicht ein bestimmtes abweichendes verhalten, sondern den weg zu diesem verhalten. sie diffamieren das selbständig denkende und urteilende subjekt.
und es ist anzunehmen, dass sie sich dessen nicht bewusst sind, weil sie sich selber eben nicht in dem masse mit dieser oder jener thematik auseinandergesetzt haben wie jene die sie angreifen. kurz gesagt, sie glauben bei den anderen nicht an das, was ihnen selber fehlt.
die offenheit der urteilsbildung des selbständig denkenden und urteilenden menschen aber ist das fundament aller demokratie.
das diffamieren des selbständigen denkens und urteilens ist also ein absolutes demokratisches unding!
ein unding das ausgerechnet von denen betrieben wird, die sich als leidenschaftliche verfechter der demokratie verkaufen.
das vollkommene unverständnis, ja der hass dieser demokraten gegenüber jenen, die den anspruch erheben, selbständig zu denken und zu urteilen kann überhaupt nur damit erklärt werden, dass diese demokraten selber genau das nicht getan haben, was sie mittels ihrer diffamierungen anderen untersagen wollen.
gerade wenn und weil sie in besagten fragen eben nicht selbständig gedacht und geurteilt haben, sondern sich der autorität der mehrheit gefügt und den damit verknüpften bequemlichkeiten und vorteilen gefolgt sind, wenden sie sich mit solcher vehemenz gegen jene, die genau das tun, was sie selber unterließen.
die enorme emotionalität mit der also jagd auf jene minderheiten gemacht wird, entstammt nicht rational vernünftigen momenten, sondern ganz umgekehrt jenen psychischen tiefen des neides und des hasses gegenüber jenen, die sich dem druck der macht nicht beugen.