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the virtue to be not politically correct

der zweck heiligt die mittel

Aphorismen Posted on Sa., September 24, 2022 23:58:32

zwecke welche zur legitimierung höchst unheiliger mittel herangezogen werden, haben zwei höchst bemerkenswerte eigenschaften.

zum einen stehen sie stets im einklag mit den eigenen interessen, zum anderen delegitimieren sie stets die interessen des gegners.

es wird also immer so getan, als folge man in größter selbstlosigkeit und friedfertigkeit einem höheren wert, den man auch für den gegner als verbindlich erklärt.

war dies früher das wohl des eigenen landes so ist dies heute der schutz des systems – also menschenrechte und demokratie – dem die einzelnen staaten angehören.

während man umgekehrter maßen, tatsächlich höchst eigennützig eigene interessen verfolgt und dem gegner das recht zu eben genau dem selben abstreitet.

damit bezweckt man nichts anderes als eben den gegner so weitgehend zu entmenschlichen, dass von ihm keine die eigene aggression mehr hemmenden reize ausgehen.

der gegner gilt also als so schlecht, dass er ausreichend weit von dem angesiedelt wird, was als gut gilt. und da man selbst als gut gilt und zugleich auch als mensch, kann der gegner nicht nur nicht als gut sondern auch nicht mehr als mensch bezeichnet werden.

dabei geht es keineswegs um irgend einen anspruch von wahrheit sondern lediglich um den schutz eines dogmas. deshalb darf nichts gesagt werden was diesem dogma zu wider läuft ungesehen davon ob es nun wahr oder unwahr ist.

hört der gegner nun auf als mensch zu zählen so entfallen ihm gegenüber nun eben jene hemmungen, welche sich selektiv auf menschen beziehen.

zur legitimierung der eigenen mittel durch heilige zwecke, also das angeblich guten, gesellt sich noch die relativierung des schlechten bei den eigenen mitteln.

die relativierung des schlechten der eigenen mittel erfolgt prinzipiell immer daraus, dass man dem gegner noch deutlich schlechteres unterstellt. in der radikalsten form dieser technik wird das schlechte und böse der mittel des gegners absolut gesetzt. das hat nun wiederum drei konsequenzen.

zum einen wird das schlechte der eigenen mittel dadurch grundsätzlich immer relativiert, weil es eben immer nur als mischform in gestalt des konkreten existiert während das schlechte der mittel des gegners ein abstraktum, also das schlechte in reinform ist.

zum zweiten wird der gegner durch den absoluten charakter des schlechten seiner mittel selbst zum absolut schlechten und somit entmenschlicht.

drittens wird das schlechte der eigenen mittel durch die unvergleichbarkeit des schlechten beim gegner sogar noch umgepolt zum guten. egal welche mittel man also selber einsetzt, sie sind immer gut, weil sie sich je gegen das absolut schlechte richten.

alle diese techniken finden sich regelmäßig im kontext von kriegen. am anfang des krieges muss der gegner als verkörperung des absolut schlechten derart aufgebaut werden, dass alle kriegsschuld eben beim gegner liegt.

nach dem krieg schreibt der sieger dann die geschichte um die frage der kriegsschuld langfristig zu eigenen gunsten zu „klären“.



faktum vs glauben

Aphorismen Posted on Sa., September 24, 2022 23:12:38

es ist zweierlei, ob man etwas tut, um einer bestimmten idee zur wirklichkeit zu verhelfen oder ob man es tut, um den glauben der menschen an die existenz dieser wirklichkeit zu befördern. und es ist letzteres, was die agendas der gegenwart erfüllt.