ein guter marionettenspieler verleiht seinen figuren jenes eigenleben, das vergessen macht, dass es nur tote puppen an, unsichtbaren fäden sind.
die puppen folgen genau dem willen des puppenspielers. sein wille lenkt das geschehen. alles folgt wie natürlich gegeben den plänen des fädenziehers und zugleich ist der puppenspieler derjenige, der unsichtbar bleibt. das was wirklich entscheidet ist das, was unsichtbar bleibt.
das ist nicht nur die philosophie des marionettenspielers, nicht weniger ist es auch das, was die weltpolitische gegenwart zeichnet.
auch hier gibt es einen marionettenspieler, der sich bedeckt im hintergrund hält, während auf der bühne des weltgeschehens die marionetten nicht nur höchst lebendig zu tanzen scheinen, sie spielen scheinbar natürlich alles genau so, wie es im interesse des unsichtbaren liegt.
mehr noch die puppen verteilen auch die rollen im spiel. der schuldige steht unverwechselbar von anbeginn an fest.
dann gibt es da noch das hilflose opfer und jene die man die samariter des spiels nennen könnte. sie helfen dem armen opfer.
und wenn endlich alle guten zusammen zu schwach sind, um den „bösen“ endgültig zu besiegen und der „böse“ schon ausreichend geschwächt ist, dann ja dann endlich tritt der marionettenspieler selbst auf die bühne. nicht als marionettenspieler natürlich, sondern als puppe unter den anderen, mit dem unterschied nur, die heldenrollen der inkarnation des absolut guten und selbstlosen retters zu spielen.
das ist die lage der gegenwart im ukraine konflikt. man hört primär die puppen im chor und alles entwickelt sich wie natürlich, ganz nach den wünschen und zielen des unsichtbaren.
es ist so offensichtlich, dass eben diese scheinbare und doch stets so gerichtete natürlichkeit selbst höchst verdächtig sein müsste.
nicht nur die glieder der marionetten, auch ihr geist hängt an den fäden des unsichtbaren.
sie sagen und glauben zwar, dass der böse, der feind, der dunkle diktator nicht nur elendiglich böse und vollkommen verrückt ist, aber hören nicht auf den wahnsinnigen immer weiter zu reizen.
immer schwerer sollen die gelieferten waffen werden, immer weiter sollen sie reichen, immer mehr waffen sollen es werden, während schon in stein gemeiselt wird, dass der böse feind den krieg verliert.
für wahr, die ukrainer kämpfen wirklich unseren kampf, wir lassen sie wirklich für uns selber kämpfen bluten und sterben. all die hilfen und waffen die wir ihnen schicken, sie mögen vieles sein, nur eines nicht – selbstlos.
und obwohl sie nicht müde werden den kranken wahnsinn des bösen immer wieder zu verurteilen, fehlt den hölzernen köpfen dieser puppen doch auch nur das geringste maß an vorstellungskraft, an der vorstellungskraft, was es für sie selbst, diese hölzernen puppen bedeuten muss, wenn der böse, kranke irre, das höllenfeuer entzündet, über das er verfügt.
da sind und bleiben es puppen, puppen die weder erkennen können, was ihre eigenen worte bedeuten, noch was ihre taten bewirken.
puppen, die scheinbar weder einen eigenen willen haben noch eigene interessen verfolgen, denn sonst würden sie erkennen, wohin genau sie der unsichtbare da manövriert…