die inschrift über den toren des reichstages in berlin ist heute eine schlichte lüge! der bundestag tagt zwar in den mauern des reichstages, aber dient längst nicht mehr „dem wohle des deutschen volkes“.

deutsche politiker sagen es zwar nicht offen, aber sie haben mit dem was da steht, mehr als nur ein problem.

da ist schon das wörtchen deutsch. entweder es wird gemieden, wie das weihwasser vom teufel oder aber es dient nur dem zwecke der illustration von schuld und sühne.

nicht besser steht es um das nächste wort. volk ist ein begriff, den es, ginge es nach der mehrzahl derer, die in diesen mauern politik machen, gar nicht mehr gäbe.

schließlich bleibt da noch das wort „zum wohle“. was ja nichts anderes bedeutet, als die klare definition des zweckes eben jenes prozesses, den man politik nennt.

und da sieht es sehr traurig aus. denn selbst wenn die begriffe deutsch und volk noch lebendig wären, so wäre das wohl eben dieser, mit nichten ziel und zweck dieser heutigen politik.

die parteilichkeit für das deutsche volk ist mit der gründung der bundesrepublik deutschland beerdigt worden.

andere zwecke, geoffenbarte, verschwiegene und behauptete sind an die stelle dieses zweckes getreten. das sagt aber niemand von den hohen damen und herren so deutlich wie sie es statt dessen zu tun pflegen, weil sie es bevorzugen, das dumme tier „volk“ in dem ewigen glauben zu halten, sie die hoch verehrten damen und herren politiker, sie würden diesem dummen tier dienen.

so wenig sie das noch tuen, so wenig ist dieses volk noch der wahre souverän dieses landes, das streng formal betrachtet schon lange keine nation mehr ist. eine nation hat vielleicht noch ein volk und einen souverän, die ein und daselbe sind.

in deutschland aber ist das anders. hier gibt es weder eine nation, noch ein volk und der souverän mag vieles sein, aber gewiss nicht deutsch und das volk. deshalb gerade belässt die herrschende klasse eben dieses volk ja gerade in dem glauben es sei der souverän und die kaste der politiker würde diesem souverän dienen. das eine wie das andere ist nicht der fall.

das eine wie das andere bedingen sich gegenseitig. fehlt die parteilichkeit für eben dieses volk, so können die politiker ihm auch nicht dienen. und ist die prämisse aller entscheidungen eben nicht dieses dienen, so ist dieses volk auch nicht mehr der souverän.

idealistisch gedacht dienen diese politiker ihren ideologien, nicht aber dem wohle des volkes.

pragmatisch gedacht dienen diese politiker denen, die hinter der verbreitung dieser ideologien standen und stehen. jene für die die gefolgschaft gegenüber diesen ideologien sehr wohl eine parteilichkeit bedeutet und das ist eine parteilichkeit für andere herren, aber nicht für dieses volk!

in einem falle jedoch bleiben diese politiker doch dem wohle des deutschen volkes verpflicht. für den winzigen teil dieses volkes, den sie selber darstellen, für diesen teil gelten die worte „zum wohle des deutschen volkes“ nach wie vor und bis heute, besonders und immer dann, wenn es um ihre „diäten“ geht…