die rolle der freiheit hat sich grundlegend gewandelt.

in einer gesellschaft des mangels wird die forderung nach freiheit zum schwert gegenüber jenen, die das volk für seine leiden verantwortlich macht.

in einer gesellschaft der absättigung wird der ruf nach freiheit von der mehrheit als bedrohung ihrer absättigung verstanden. das system und die herrschenden haben es geschafft, als stifter der absättigung wahrgenommen zu werden.

wer immer sich also mit seiner wie auch immer gearteten forderung gegen eben diese obrigkeit stellt, der stellt sich zugleich auch gegen alle jene, die zu tiefst eingebettet in ihre abhängigkeit von eben dieser obrigkeit, dort all ihr wohl und ihre sicherheit wähnen.

hatte der freiheitskämpfer von einst die massen hinter sich, so hat er sie jetzt gegen sich.

der freiheit als wert an sich, stellt dies kein zeugnis aus. die masse hat die freiheit als ihr bloßes mittel entlarvt.

die ansprüchlichkeiten der masse werden sehr materialistisch abgesättigt. sie werden auf industriellem wege abgesättigt, nicht selten auf kosten zweier vergessener ebenen.

dem streben nach macht und nach geistiger freiheit. wobei beide oft eng verbunden sein können.

hier klafft die lücke der absättigung. das geschickte dabei ist jedoch, dass diese art der absättigung der überwältigenden mehrheit stets vollkommen genügd.

die verschwindend kleine minderheit jedoch, welche über generationen die führung der massen betrieb, sie wurde zum opfer jener neuen formen der macht.

macht nicht durch das freiheitsstreben von wenigen, sondern macht durch die absättigung von vielen, mittels technologischer strukturen.