das wesentliche merkmal sozialer systeme ist die einflussnahme auf andere. es kommt also zu wechselwirkungen zwischen menschen. diese wechselwirkungen sind keinesweg ausgewogen oder gleichförmig verteilt, sondern höchstgradig assymetrisch ausgebildet. eine assymetrie die die sozialer insekten noch massiv übersteigt.

weder ist das verhältnis von senden und empfangen beim einzelnen ausgewogen, noch ähneln sich die einzelnen in ihren bilanzen aus senden und empfangen.

die assymetrien sind allerdings nicht chaotisch verteilt, sondern klassenförmig höchst geordnet. je höher das gefälle der bilanzen zwischen angehörigen unterschiedlicher klassen, desto größer ist das, was man als macht bezeichnet.

nun haben die angehörigen jener klassen, deren macht die größte ist bzw. jener klassen, die sich durch die einflussnahme weniger über viele besonders hervor tuen längst entdeckt, wie sie ihre einflussnahme und also ihre macht maximieren können.

die größte macht haben sie immer dann und dort, wo es ihnen gelingt ein höchstmaß an einfluss auf die identität der menschen, ihr selbstkonzept auszuüben. damit haben sie die ergebensten untertanen, denn damit gelingt es der herrschenden klasse, das wollen der menschen mit ihrem sollen gleichzuschalten.

das selbstkonzept der von ihnen beherrschten menschen darf sich dazu also nicht unabhängig von der klasse der herrschenden entwickeln, es darf nicht quasi natur gegeben schon da sein, eben bevor die herrschende klasse damit beginnt einfluss zu nehmen.

vielmehr muss es genau umgekehrt sein. die herrschende klasse bzw. das system dessen posten und stellen die herrschenden besetzen muss und wird danach trachten maximalen einfluss auf die entwicklung und ausbildung des selbstkonzeptes der untertanen zu nehmen.

sie müssen und werden somit alle verhältnisse, strukturen und mechanismen als konkurrenten zu ihrem eigenen einfluss auffassen, bekämpfen und vernichten.

und genau das spielt sich zwar unmittelbar vor unseren augen und doch völlig verborgen im unsichtbaren schatten der normalität ab.

jede form von naturgegebener identität, sei es durch rasse, durch geschlecht oder alter, durch herkunft, tradition, sprache, land, religion und kultur, alles wird bekämpft und vernichtet. auf dass alle sich ihrem neuen herrn, dem einen system und seinen statthaltern unterwerfen. statthalter die vorgeschobenen althruismus für ihren eigenen egoismus bis zur vollkommenheit perfektioniert haben.

das was sich in diesem brutalen und perfide perfektionierten raub aller natürlichen, individuellen und vorsystemischen identität zu aller erst ausdrückt, das ist nichts anderes als der absolute machtanspruch des systems und seiner statthalter. sie streben mit solcher macht nach der macht, dass sie den menschen zu einer funktion ihres willen zu machen trachten und alles ihrem einfluss vorausgehende naturrecht des menschen zu beseitigen versuchen.

weder natur noch gott, sondern nur und nur sie und das system beanspruchen das recht zu definieren, wer und was ein mensch ist und wer und was nicht.

wir erleben somit eine neue form von absolutismus und das in nie zuvor da gewesenen globalen ausmaßen.